Grundregeln der Bewehrung
Die Bewehrung ist da um die Zugkräfte aufzunehmen, während der Beton die Druckkräfte aufnimmt.
Wenn möglich sollte immer in der Druckzone gestossen werden, weil da die kleinsten Kräfte auf die Bewehrung einwirken.
Am Beispiel einer Decke sieht das folgendermassen aus:
Das ist unsere Beispieldecke, mit zwei Aussenwänden und einer Wand in der Mitte. Das Prinzip einer Bewehrung bleibt immer gleich, egal wie viele Wände die Decke stützen.
Als Erstes muss man sich überlegen, wo die Druckzonen und wo die Zugzonen sind. Am Einfachsten geht das, wenn man sich eine gleichmässige Kraft vorstellt, welche auf die Decke einwirkt (Hier mit zwei Pfeilen dargestellt). Um sich besser vorstellen zu können, wie sich das Ganze verhält, stell dir nicht eine massive Betondecke vor. Stell dir einen dünnen Karton vor. Was passiert wenn du jetzt oben drauf drückst?
Dort wo der Karton / die Decke abgestützt ist bleibt er. Dort wo er nicht abgestützt ist biegt er sich durch.
Jetzt ist es ganz einfach die Druckzonen (blau) und Zugzonen (rot) einzuzeichnen.
Jetzt gilt es nur noch die Bewehrung so zu legen, dass die Stösse nicht in der Zugzone liegen.
Das Gleiche funktioniert bei allen Bauteilen. Eine Bodenplatte ist wie eine umgekehrte Decke.
Es gibt aber nicht nur gerade Bauteile. Eine Ecke kann man auf sehr viele verschiedene Arten bewehren, aber eine Regel gilt IMMER! Man darf nie ein gebogenes Eisen um die innere Ecke führen!
Es besteht die Gefahr, dass die Ecke wegen der Spannung der Bewehrung abplatzt.
Die einfachste Art eine Ecke zu Bewehren ist es, zwei gerade Eisen auf der Innenseite entlang zu führen. Falls nötig können sie aussen abgebogen werden. So baut sich die Spannung der Bewehrung im Beton ab und die Gefahr einer Abplatzung besteht nicht.
Diese Regel muss bei allen Ecken befolgt werden, egal welchen Winkel sie haben.
Hier als Beispiel noch eine mögliche Lösung für eine Treppe: