Baugrund
nichtbindige Böden = rollige Böden
Merkmale nichtbindiger Böden sind:
- Grobes Material : zur Hauptsache Geröll, Kies, Sand wenig Silt
- Gute Wasserdurchlässigkeit
- Enthält weder Ton- noch Lehmmaterial
- Korngrösse liegt über 0.02mm
- Je grobkörniger das Material, desto höher die Tragfähigkeit
- Guter bis sehr guter Baugrund
Geröll (Steine, Blöcke), Kies, Sand und Silt (mehlfeiner Sand)
bindige Böden
Bindige Böden sind Problemböden!
Merkmale bindiger Böden sind:
- feines Material : zur Hauptsache Feinsand, Silt, Ton
- nur wenig mit Grobmaterial durchsetzt
- schlecht Wasserdurchlässig
- Korngrösse kleiner als 0.02mm
- je feinkörniger das Material, desto geringer die Tragfähigkeit
- mässig bis ungenügender Baugrund
Ton, Lehm, Mergel
Felsböden
?ausserordentlich Belastbar ?ausgezeichneter Baugrund
Kalkstein, Granit, Gneis, Sandstein
bei Bims oder Sandstein ist auf die Frosttiefe zu achten.
Auffüllungen
Verdichtungsfähig sind nur nichtbindige Böden. Augenmerk darauf legen ob die Verdichtung gleichmässig und bis in genügende Tiefe gemacht wurde.
?schlechter bis mässiger Baugrund
organische Böden
Sie entstehen durch Verwesung und Verfaulung von tierischen und pflanzlichen Stoffen.
|
Humus
|
:
|
nährstoff- und sauerstoffreich
|
|
MUSS GESCHÜTZT WERDEN!
|
||
|
Torf
|
:
|
wassersaugend und stark komprimierbar
|
|
Schlamm
|
:
|
Zerstörungsprodukt von Pflanzen und Tieren
|
|
Seekreide
|
:
|
hoher Kalkgehalt, nicht belastbar
|
Als Baugrund sind organische Böden völlig unbrauchbar!
Humusarbeiten
Humus muss mit grösster Sorgfalt behandelt werden:
- Schützen vor Verunreinigungen (auf Baustelle vor allem vor Betonresten, Mörtel, Abbruchmaterial)
- Nicht belasten
- Nicht höher als 1.5m aufschütten, damit die Sauerstoffzufuhr gewährleistet bleibt.
- Nicht zu lange lagern, der Humus wird sauer und unbrauchbar
Wasser im Boden
Das Wasser im Boden verändert die physikalischen Eigenschaften des Baugrundes entscheidend.
Regenwasserkann grossen Druck auf Baugrubensicherung und Kellerwände ausüben in undurchlässigen Bodenformationen.
Weil das Grundwasser Lieferant für einen grossen Teil unseres Trinkwassers ist, kommt dem Schutz der Grundwasserseen und -ströme grosse Bedeutung zu. Weil die Absenkung des Grundwassers ein gewachsenes ökologisches System stark beeinträchtigt, ist sie nur zulässig, wenn andere Methoden nicht zum Erfolg führen können.
Frost im Baugrund
Wenn Wasser gefriert vergrössert es sein Volumen um ca. 9%. Es entstehen Schäden am Bauwerk aus zwei Gründen:
- Hebung und Vergrösserung des Erdreiches bei Frost
- Senkung oder Rutschung bei Tauwetter durch den grösseren Wassergehalt im Boden.
Geringe Frostgefahr bei wasserduchlässigen, nichtbindigen Böden.
Hohe Frostgefahr bei wasserundurchlässigen, bindigen Böden.
Baugrunduntersuchung
Die Baugrunduntersuchung bringt Angaben über:
- Tragfähigkeit des Bodens
- Art und Beschaffenheit des Bodenmaterials
- Lage und Stärke der einzelnen Bodenschichten
- Hydrologische Verhältnisse (Wassergehalt, Grundwasser)
Folgende Methoden kann man unterscheiden:
Voruntersuchung
geschieht ohne technische Hilfsmittel
Bohrungen ( = Sondierbohrung)
häufigsten praktizierte Methode
Sondierung
Sonden sind Stäbe, die man gleichmässig in den Boden eindrückt oder eintreibt.
Man erhält Angaben über Lagerungsdichte, Zustandsform, Zusammendrückbarkeit und Scherfestigkeit.
Besonders klar lassen sich Schichtgrenzen, Hohlräume und Felsadern im Untergrund ermitteln.
Man unterscheidet nach der Eintreibvorrichtung:
- Rammsondierung
billiger und wesentlich weniger aufwendig als die Bohrung - Drucksondierung
an der Sondenspitze wird der Widerstand gemessen
Baggerschlitz
- Tiefe bis 2m, seitlich abgeböscht oder gespriesst
- sollte an den Stellen mit der grössten erwarteten Belastung ausgehoben werden
- liefert nur Erkenntnisse über die oberen Schichten
Bodenproben
Wichtige Merkmale sind nicht eindeutig, weil das feine Gefüge des Materials gestört wird.
Nach der Art der gewonnenen Probe unterscheidet man:
- ungestörte Bodenprobe
ohne jede Erschütterung dem Boden entnommen - gestörte Bodenprobe
Nach der Entnahme sind die Proben gegen Austrocknen und Auflockerung zu schützen.
Probebelastung
Die Probebelastung ist geeignet für das Messen der Tragfähigkeit an einer ganz bestimmten Stelle.
Sie ist geeignet für Pfahlfundationen oder stark belasteten Einzelfundamenten, ist aber bei bindigen Böden nicht einsetzbar!
Verrohrte Bohrungen
Das übliche Verfahren, anwendbar bei fast allen Böden
Die Bohrtechnik hängt ab vom anstehenden Material, das durchfahren werden soll. Beispiele sind:
- Rotationsbohrung
- Schlagbohrung
unverrohrte Bohrung
eignet sich bei eher geringer Bohrtiefe im kompakten Felsmaterial, wenn keine Einsturzgefahr des Bohrlochs besteht.
Geophysikalische Bodenuntersuchungen
Man gewinnt Erkenntnisse über die Art, Schichtung, das elastische Verhalten und die Festigkeit des Bodens.
- Seismische Bodenuntersuchung
Die entstandenen Erschütterungen einer Sprengung werden mit dem Seismograph gemessen - Dynamische Bodenuntersuchung
Der Boden wird in Schwingung gebracht, der dann gemessen wird (Fortpflanzungsgeschwindigkeit) - Bodenelektrische Untersuchungen
Es wird der elektrische Widerstand des Bodens gemessen.